Im Auftrag der Kirchengemeinde St. Johannes Spelle durfte ich den ehemaligen Standort der Speller Kirche zu einem Ort der Erinnerung und der Gemeinschaft umgestalten.
Im Jahr 1973 wurde die damalige Speller Kirche abgerissen und an anderer Stelle neu und größer gebaut. Jahrelang lag der Platz, der früher die Dorfmitte bildete, mehr oder weniger brach. Vor einigen Jahren wurde ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Platzes ausgerufen, in dem mein Entwurf favorisiert wurde.
Im Jahr 2021 konnte nun endlich mit der Realisierung begonnen werden und seit Mai 2022 ist der Platz endgültig fertiggestellt. Auf der Website der Pfarrgemeinde Spelle finden sich weiterführende Informationen zum Platz und seiner Geschichte.
Im Zentrum meiner Gestaltung steht der Grundriss der ehemaligen Kirche, der am originalen Standort durch Pflasterung und eine Sandsteinumrandung sichtbar gemacht wird. Alle Elemente auf dem Platz fluchten auf das alte Kreuz, welches im hinteren Bereich des Platzes so neu zur Geltung kommt.
Drei Elemente erinnern in besonderer Weise an die Kirche:
Das Eingangstor wurde in Originalgröße nachgearbeitet, so dass bewusst der Kirchenraum betreten wird. Die drei Glocken rufen auf andere Weise als früher zur Zusammenkunft: sie wurden in in Beton nachgeformt und bilden einen Brunnen. Das Wasser breitet sich – ähnlich Schallwellen – ringförmig aus. Die den Brunnen umgebenden Bänke nehmen die Form des Brunnens in ihrer runden Form auf (Hinweis: zum Zeitpunkt der unten stehenden Fotos waren noch nicht alle Bänke aufgestellt). Die drei Kirchenfenster im ehemaligen Altarraum nehmen die Form und Struktur der alten Fenster auf. Das mittlere Fenster ist mit dem Text des Liedes “Ein Haus voll Glorie schauet” gefüllt.
Umgeben wird der Kirchgrundriss von einem runden Weg der Erinnerung, der einerseits durch die alten Grabsteine daran erinnert, dass der Platz nach wie vor eine Ruhestätte ist. Andererseits werden durch vier Schilder die Originalperspektiven auf die Kirche wieder erfahrbar gemacht. Rückseitig wird der jeweilige Blick ins Dorf mittels Modellfotos und alten Bildern lebendig.
Mein besonderer Dank geht an die Kirchengemeinde St. Johannes Spelle, an Frau Ostholthoff für die dorfgeschichtliche Unterstützung, an die Firmen Rekers Gartengestaltung, Schüring Landtechnik & Maschinenbau, Beton Rekers, regionalplan & uvp, die weiteren beteiligten Firmen sowie an die vielen ehrenamtlichen HelferInnen!
Standort:
Am Brink, 48480 Spelle